PowerShift Newsletter
Frohes neues Jahr 2023

Liebe*r ,

PowerShift beschäftigt sich derzeit ganz besonders mit dem Rohstoffbedarf der Energiewende. Die Umweltauswirkungen fossiler Energieträger, die geopolitischen Krisen und die Preisexplosionen machen die Dringlichkeit des Ausstiegs aus fossilen Energiequellen deutlich. In unseren neuen Studien und Podcasts beleuchten wir die Hintergründe.

Viele Grüße aus Berlin

vom gesamten PowerShift-Team

 
Schwamm in der Tiefsee
Argumente gegen Tiefseebergbau

Das größte Bergbauvorhaben der Menschheitsgeschichte

Die Tiefsee ist ein einzigartiger Lebensraum mit einer enormen Biodiversität. Trotzdem verhandeln Staaten derzeit über Regeln zum Abbau mineralischer Rohstoffe vom Tiefseeboden. Dabei wird Tiefseebergbau unvermeidlich zu Artensterben und einer zusätzlichen Belastung der ohnehin schon stark gefährdeten Meere führen. Insbesondere Küstenbewohner*innen im Pazifik werden durch Tiefseebergbau einem weiteren, gefährlichen, schmutzigen und unzureichend regulierten Bergbausektor ausgesetzt. Statt mehr Bergbau brauchen wir eine Rohstoffwende und starke Regeln zum Schutz der Meere und all jener, die von und mit dem Meer leben.

Mit dieser Publikation werden 13 Argumente gegen Tiefseebergbau und Alternativen für eine Rohstoffwende vorgestellt.

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Wimmelbild Rohstoffe
Erdüberlastungstag: Gründe für eine Rohstoffwende

Ein anderer Umgang mit Ressourcen ist notwendig
Unser Rohstoffhunger ist alles andere als nachhaltig, daran zweifelt kaum noch jemand. Der so genannte Erdüberlastungstag bezeichnet das Datum, bis zu dem die Menschheit jedes Jahr so viele natürliche Ressourcen verbraucht und so viel CO2 ausgestoßen hat, wie ökologisch verträglich wäre. Der Tag rückt immer weiter nach vorne, 2022 lag er global gesehen am 28.Juli. Der deutsche Erdüberlastungstag war sogar bereits am 4. Mai.

„Deutschland gehört zu den fünf größten Rohstoffverbrauchern weltweit. Allerdings werden praktisch alle bergbaulich gewonnenen Metalle im Ausland – häufig in Ländern des globalen Südens – abgebaut“, heißt es im Einleitungsartikel zu diesem Dossier. Die Rohstoffförderung geht häufig mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltkatastrophen einher. Und wer gegen Bergbau protestiert, lebt gefährlich: Laut der Nichtregierungsorganisation Global Witness wurden im vergangenen Jahr weltweit 200 Land- und Umweltschützer*innen umgebracht, mindestens ein Viertel davon im Zusammenhang mit der Rohstoffproblematik.

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Lieferketten E-Tabakindustrie
E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Wasserpfeifen

Anlässlich der 20. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle am 7./8. Dezember 2022 veröffentlichen Unfairtobacco und PowerShift drei Factsheets zu den Lieferketten von E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Wasserpfeifen. Darin werden die Bedingungen und Folgen des Rohstoffabbaus von Lithium, Kupfer und Bauxit näher betrachtet. Tabakkontrolle, unternehmerische Sorgfaltspflichten und eine Rohstoffwende werden als Handlungsfelder in den Blick genommen.

Die Lieferketten von E-Zigaretten und anderen Nikotinprodukte sind weit komplexer als die Lieferketten von herkömmlichen Zigaretten. Sie beinhalten nicht nur Tabak oder extrahiertes Nikotin. Die elektronischen Produkte enthalten zahlreiche Rohstoffe, die durch Bergbau gewonnen werden müssen. In Mikroprozessoren sind zum Beispiel sogenannte Konfliktmineralien, d.h. Wolfram, Zinn, Tantal und Gold verbaut. Lithium-Ionen-Batterien liefern die Energie für E-Zigaretten und Tabakerhitzer und enthalten Lithium, Kupfer und Bauxit (für Aluminium). Der Abbau dieser drei Rohstoffe wird in den kommenden Jahren aufgrund der forcierten Elektromobilität stark zunehmen.

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Linien laufen zusammen
Ressourcenschutz: Appell für eine Transformation des Rohstoffsektors

Seit Jahrzehnten leben wir über unsere Verhältnisse und verbrauchen ein Vielfaches der metallischen, fossilen, mineralischen und nachwachsenden Ressourcen, die der Planet nachhaltig bereitstellen kann. Die Kosten dafür tragen insbesondere die Menschen in den rohstoffproduzierenden und -exportierenden Ländern des Globalen Südens sowie zukünftige Generationen, die sich mit zerstörten Lebensräumen und der Bedrohung ihrer Lebensgrundlage, beispielsweise durch die Verschmutzung von Trinkwasser, konfrontiert sehen. Gleichzeitig hat sich Deutschland verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden, die natürliche Vielfalt zu erhalten und die Nutzung von fossilen Brennstoffen nahezu komplett einzustellen.

Diese Publikation ist ein zivilgesellschaftlicher Appell zur Senkung des primären Ressourcenverbrauchs, der von zahlreichen Organisationen und Initiativen unterstützt wird. Wir appellieren an die Bundesregierung, den Mut zur Veränderung aufzubringen und parteipolitische Grenzen zu überwinden, um diese Chance nicht verstreichen zu lassen und eine fundamentale Ressourcenwende so schnell wie möglich einzuleiten!

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Solarstromerzeugung in der Wüste
Wasserstoff und Klimagerechtigkeit

Die Wasserstoffstudie macht deutlich: „Grüner“ Wasserstoff aus 100% erneuerbaren Energien kann zu einer klimagerechten Wirtschaft beitragen, wenn sein Einsatz begrenzt und die Verwendungsbereiche klar politisch priorisiert werden.

Bei dem von Industrie, EU und Bundesregierung geplanten massiven Wasserstoffhochlauf drohen klimaschädliche Effekte – der vorgesehene Bedarf wird auf absehbare Zeit nicht „grün“ zu decken sein. Neue Erdgasnetze werden derzeit als angeblich „H2-ready“ legitimiert – eine starke Übertreibung, die einen fossilen Lock-in für Jahrzehnte bedeuten könnte. Nicht zuletzt drohen geplante Wasserstoffexport-Megaprojekte im globalen Süden koloniale Ungerechtigkeiten fortzusetzen: Ressourcen wie Geld, Flächen, Süßwasser und Rohstoffe werden für das Wachstum der europäischen Industrie reserviert statt für eine lokale, demokratische Energiewende. Solche Entwicklungen müssen durch starke gesetzliche Regelungen verhindert werden.

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Wasserstofftank
Grüner Wasserstoff – Ein Blick auf Risiken und Nachhaltigkeitskriterien für deutsche Importvorhaben

Angesichts der Klimakrise ist eine Energiewende unverzichtbar. Als Teil dieser Energiewende steht Wasserstoff in den deutschen und europäischen Transformationsplänen derzeit hoch im Kurs.

Wasserstoff birgt jedoch das Risiko, dass seine Nutzung das Klima nicht schützt sondern die Klimakrise verstärkt, weil seine Gewinnung verstärkte Wasserknappheit und ein Mehr an Treibhausgasen (neben vielen anderen Problemen) bedeuten kann. Hinzu kommt die große Lücke zwischen geplantem, realistischem Ausbau und den benötigten Kapazitäten erneuerbarer Energie. Dadurch könnten fossile Lock-Ins entstehen, wenn Wasserstoff aus Mangel an Erneuerbarer Energie weiterhin mit Gas- oder Kohleenergie produziert wird.

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Metallschrott
Rohstoffwende und Energiewende zusammen denken

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken müssen wir unseren Rohstoffverbrauch drastisch reduzieren. Sowohl in der Automobil- und Baubranche gibt es dafür offensichtlichte Einsparmöglichkeiten. Der notwendige Ausbau Erneuerbarer Energien stellt eine andere Herausforderung dar. Hier werden wir auch zukünftig metallische Rohstoffe nutzen müssen, um die Energieproduktion zu dekarbonisieren. Umso wichtiger ist es, dass Windkraft- und Solaranlagen ihre Kreislaufpotenziale nutzen, um so den Primärrohstoffverbrauch zu reduzieren. In dieser Studie untersuchen wir die Potenziale und den aktuellen Stand von Rezyklateinsatz im Bereich Erneuerbarer Energien in Deutschland und Europa. Wie werden Recycling- und Kreislaufführungspotenziale derzeit erforscht und genutzt? Welche wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Hebel gibt es entlang der Produktionsketten, um die Kreislaufführung auszubauen?

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Termine
 
Bergbau Tagebau mit rotem Dreieck
PowerShift auf der Tagung “Rohstoffwende Metalle” in der Evang. Akademie Tutzing vom 24. bis 26. Februar 2023

24.-26. Februar2023

Probleme in den globalen Lieferketten und Befürchtungen um die Versorgungssicherheit bei Technologiemetallen bringen die Rohstoffpolitik auf die Agenda. Der angekündigte European Critical Raw Materials Act sowie die geplante nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie sind wichtige nächste Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Rohstoffpolitik.

Tatsächlich geht es um den Einstieg in eine grundlegende Rohstoffwende Metalle. Diese ist in ihrer Tragweite der Energiewende, der Mobilitätswende und der digitalen Transformation vergleichbar. Zugleich ist sie die Voraussetzung zum Gelingen dieser grundlegenden transformativen Veränderungen. Zur Initiierung dieses Bausteins der Nachhaltigkeitstransformation ist der sich herausbildende Konsens hilfreich: Ein nachhaltiger Umgang mit Metallen – Basismetallen ebenso wie Technologiemetallen – ist die Voraussetzung für eine sozial-ökologische Transformation in Richtung Nachhaltigkeit. Postfossil ist möglich, postmetallisch nicht. Dabei ist zu beachten: Der Aufwand für die Gewinnung der Metalle steigt – ob primär gewonnene Metalle oder Recyclingmetalle.

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PowerShift für die Ohren
 
Podcast #33

Podcast Nr. 33 – Metalle für die Energiewende – Warum wir die Rohstoffwende und die Energiewende zusammendenken müssen

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Podcast Nummer 34

Podcast Nr. 34 – Grüner Wasserstoff – Was bedeuten die deutschen Importpläne für den Globalen Süden?

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Podcast Nummer 35

Podcast Nr. 35 – XXXL Jahresrückblick – was 2022 die Rohstoffpolitik geprägt hat

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